Sonntag, Dezember 08, 2013

PPS 3 Begriffsperson ? / Concept-Person


>Philosophy< -according to Deleuze/Guattari 1996- is c r e a t i n g concepts (Ffm: Was ist Philosophie? p. 10) But Thomas Polednitschek is also borrowing the term >concept-person< from these authors. The prototype is Socrates „as the concept-person of Plato´s philosophy“. And Polednitschek applies the term to philosophical practioners: philosophy gets „a human face“ in a philosophical practice, the face of the philosophical practitioner (Φπ).
On the one handside there is the praise of „poverty“- , like Socrates the Φπ is aware that she or he „does not know“ (beati pauperes spiritu). On the other side the Φπ is creating a conceptual constellation (>stella< is Latin for a star in the sky) and this fortunate constellation makes it possible for the visitor in the philosophical practice to find his or her way out of a life problem, cf. PPS p.8 and pp. 19 f

Sonntag, Dezember 01, 2013

Tony & Phil: Yalom´s literary vision of a co-operation in THE SCHOPENHAUER-CURE



This is my proposal of a workshop at the Philosophical Practioners´ congress in Beograd. I am a philosophical practitioner organized in philopraxis.ch and Privatdozent at the University of  Constance / Bodensee at the Swiss/German border: mike.roth@uni-konstanz.de  Yalom´s UND NIETZSCHE WEINTE  as well as THE SPINOZA-PROBLEM are well read among those interested in philosophy (mainly outside, but with some links to academia) in Switzerland and Germany. In the proposed workshop I want to combine the topics of WHAT DO CLIENTS EXPECT FROM PHILOSOPHERS and (NOT) PLEASED TO MEET YOU, SCHOPENHAUER. See also the series of blogs in English: http://feigenblaetter.blogspot.com on the 2013 book of Thomas Polednitschek THE POLITICAL SOCRATES

 

PD Dr. Volkbert M. Roth is editor of the book series PHILOSOPHISCHE PRAXIS (Konstanz)

1         Das OrientierungsLos (with Detlef Staude) for philopraxis.ch

2         Leben ändern? – WIR ÜBEN. Diskussion von Sloterdijk 2009 ANTHROPOTECHNIK

3         Paul Bischof: Legitimität ärztlicher Sterbehilfe

4         Viel Glück !

 

Polednitschek 2 Singularität & Wohlrapp zu argumentativer Subjektivität

Subjektivität
Für die Argumentationstheorie brauchen wir eine Theorie der Subjekti­vität, die das menschliche Subjekt so beschreibt, dass es vernünftigen Argumen­ten zu­gäng­lich ist. Hier gibt es eine fatale Alternative: Entweder wir verstehen ver­nünf­tige Argumente so, dass sie subjektinvariant gelten. Dann hat die Argumentationspraxis und ihre Theorie mit subjektiven Prägungen von Thesen und Argu­men­ten nichts zu schaffen, kann immer nur appellieren, dass davon Ab­stand ge­nommen wird. Oder die Subjektivität wird anerkannt und in der Argu­men­ta­tions­praxis berücksichtigt. Dann kom­men wir da nicht mehr heraus und landen in der Sackgasse des Relativismus. (Es gibt keinen relativistischen Geltungs­be­griff, das ist verbrämte Willkür.) Ei­ne Theorie der ar­gumenta­ti­ven Subjektivität sollte diese Alternative unterlaufen. Subjektivität sollte aner­kannt und erkannt werden, aber als etwas Änder- und Überwindbares. Die sub­jekti­ve Prägung der Argumente ist nicht das letzte, sondern nur gleich­sam das erste Wort. ‚Argu­mentative Subjektivität’ ist die zur Transsubjektivität begabte subjektive Seite des Menschen, der auf Argumente setzt. Sie ist die sich in der Person reflektierende, die werdende Vernunft.

2. Die subjektive Seite der Theorie
Theorie, wenn sie pragmatisch aufgefasst wird, also als Orientierung im Han­deln, hat zwei Seiten, eine Außen- und eine Innenseite. Die Außenseite ist die Dar­stellung von Unterschie­den und Zusammenhängen im Praxisfeld. Das ist die Orientierungsfunktion: Die in dieser Funktion bewährte Theorie gibt dem Subjekt das Vertrauen, sich in der Praxis zu betätigen.
Die Innenseite der Theorie ist die Darstellung unserer selbst, die wir daraus Orien­tierung schöpfen. (Beispiel einer Landkarte. Sie stellt „uns“ dar: z.B. insofern sie das Territorium in einem für uns überschaubaren Maßstab bringt; indem sie op­tische Marken (Wasserläufe, Straßen, Waldgebiete) darstellt – nicht etwa olfaktorische (gut für Hunde) oder akustische (gut für Fledermäuse).
Soweit wir relevant unterschiedliche Personen bzw. Gruppen sind, können un­sere Theorien auch noch markanter „uns“ in unseren jeweiligen Subjektivitäten darstellen.

3. Das Subjekt als „System“
Das Subjekt „besteht“ aus unterscheidbaren Teilen, die – beim Erwachsenen – in regelhafter Weise interagieren. Grundlage möglicher Stabilität ist das Selbstverhältnis, d.h. die Möglichkeit des Subjekts, sich auf sich selbst zu beziehen, sich zu seinen eigenen Zuständen zu verhalten (die eigenen Gefühle, Meinungen, Überzeu­gun­gen wahrnehmen und zu erhalten oder zu ändern). Insofern in diesem Selbst­ver­hältnis die Ziele und Handlungen entworfen, initiiert und kontrolliert werden, sind auch die Handlungen nicht bloß äußerliche, objektiv wirksame Sachver­halte, sondern gibt es eine Innensicht der eigenen Vollzüge. Ich erfasse mich (Je-moi bei Mauss, I-me bei Mead).
Die Innensicht wird modifiziert, erweitert, korrigiert durch die Außensicht, die das andere Subjekt in der Interaktion heranträgt. Das Subjekt bildet sich dialo­gisch-interaktiv im Selbst- und Fremd­ver­hältnis, im Gelingen und Misslingen von Zweck­verfolgung, Selbst­ver­wirk­li­chung und Anerkennungssuche.
(PS: Das Andere, Fremde ist u.U. nicht leicht als „ein Du“, ein Gegenüber, zu erfassen: Menschen aus anderen Kulturkreisen sind mitunter sehr fremd; und Hirsche oder Falken auch)

4. Der Habitus
Das Subjekt erhält seine individuelle Besonderheit durch sein Leben unter be­sonderen Be­dingun­gen – geographischen, klimatischen, kulturellen, epochalen, biographischen Umständen – bzw. durch seine praktisch-theoretische Auseinan­dersetzung mit seinen Bedingungen und durch die Verinnerlichung der Resul­ta­te dieser Auseinandersetzungen. (In dieser Besonderheit ist es „Indi­vi­duum“)
Subjektive Lebensführung und Orientierungsbildung sind im (voll sozialisier­ten) Subjekt habituell: Das Subjekt entwickelt durch äußere und innere Fest­le­gungen ein Gerüst von Ge­wohnheiten des Handelns, Verhaltens, Empfindens, Überlegens, Verarbeitens. Diese Gewohn­heiten, die auch Leib und Körper ge­stalten, sind der Habitus (Aristoteles, Gehlen, Bourdieu). Zum Habitus gehört insbesondere der ge­wöhnliche Erwerb von Meinungen und die sub­jekt­spezifischen re­gulär ein­ge­for­derten und/oder befriedigten Bedürfnisse, Wünsche, Inte­ressen.
Das ganze Inventar des Habitus ist verkittet, vereinheitlicht und gehärtet durch Emotionen. Beim voll sozialisierten Menschen ist die „spontane Stellung­nah­me“ nicht bloß kognitives Urteil, sondern ist getränkt mit Gefühlen der Richtigkeit/ Falschheit.

5. Das Orientierungssystem
Das Subjekt ist darauf angewiesen, in seinem Gesichts- und Aktionskreis orien­tiert zu sein. Deshalb erlernt und übernimmt es Theorien und forscht bei Bedarf selber weiter. Die Orientierungen, die es erwirbt, müssen einerseits zu sei­nen Besonderheiten passen, müssen aber andererseits auch richtige Orientierungen sein. Es ist also eine Zweigleisigkeit im Orientierungsbedürfnis: Das Sub­jekt sucht sich selbst. Aber es braucht auch die Offenheit des Objek­t­iven (und zwar sowohl im des­kriptiv-technischen als auch im normativ-sozialen Bereich).
Die Theorien, mit denen das Subjekt sich orientiert, bilden ein Subsystem, das ”Orien­tie­rungs­system” (OSY). Das OSY enthält alles, an dem das Subjekt sich wirklich orientiert, also die an­ge­eigneten Teile des Wissens und der Endoxa, die eigenen Erfahrungen, die Glaubens­überzeugungen usw. Das OSY ist struktu­riert. Von Bedeutung für die Argu­men­tationspraxis sind Abstufungen hinsicht­lich Relevanz, Geltung und interner Stabili­sierungsfunktion. Ge­wöhn­lich ist das nicht systematisch und widerspruchsfrei durchgeführt (der „homo oeconomicus“ ist eine – bedenkliche - Idealisierung). Dennoch kann das OSY als System aufgefasst werden, insbesondere insofern es als Filter für evtl. „Neuerwerbungen“ wirkt („Neue Orientierungen“ müssen zu ihm passen).

6. Die Sinnebene
In der Struktur des OSY gibt es eine höchste, äußerste Schicht, die Ebene des Sinns. Hier haben wir quasitheoretische Orientierungen, die das Vertrauen in Leben und Welt im Ganzen artikulieren. Insofern das OSY von Sinngebung überformt ist, heißt es ‚Sinngehalt‘. Der Sinn ist Formprinzip für die einzelnen Orientierungsaneignungen und –bildungen. Die subjektive Besonderheit ist gelebter, individuell ausgeprägter Sinn.

7. Rahmenstrukturen
Die Besonderheit des Subjekts stellt sich in den Orientierungen des OSY dar als ein spezi­fi­sches Gefüge von Als-Strukturen (s.u. Kap. 5: Rahmen).
(Illustration: Dir ist der Stierkampf Tierquälerei, mir eine exotische Unterhaltung, ihm eine kul­turell verankerte Praxis etc.) Diese Als-Strukturen hängen subjektspezifisch jeweils mit an­deren zusammen und stabilisieren sich gegenseitig.
Das Gefüge der Als-Strukturen resultiert in spezifischen Denk- und Handlungskonsequenzen angesichts bestimmter Situationen (die schweren bzw. harten und die leichten bzw. weichen Inferenzen).

8. Die Position
Das OSY erweist sich ständig als unzulänglich und wird angesichts relevanter Fragen und Probleme exhauriert, also mit thetischer Theorie ergänzt und geschützt. Die thetische Theorie wird habitus­ge­mäß gebildet. Diese Bildung geschieht in kleineren und größeren Forschungs­pro­jek­ten bzw. -programmen, in denen das Subjekt praktisch und theoretisch forscht. Der je­weilige Stand solch eines Forschungsprojekts artikuliert sich (immer relativ zu einer Frage, zu einem Problem) als ”Position”. ‚Position’ ist der für die Argumentationspraxis relevante Ter­mi­nus. Es ist eine vom Subjekt gehaltene Theorieformation zu einem bestimmten Problem. Es ist der “Ort”, der u.U. kontrovers ist, aus ihm werden Thesen, Argumente und Nachfolger­the­sen ge­neriert.

9. Distanzierung
Trotz seiner habituellen und im OSY theoretisch gefassten Verfestigungen bleibt das Subjekt plastisch: Es ”wird” in seinen Lebensäußerungen, es ent­wickelt sich, gestaltet sich, wird gestaltet. Prinzipiell behält es dabei die Mög­lichkeit, sich von seinen Festlegungen mehr oder weniger weit zu distan­zieren. Diese Distanzierung, d.h. die Möglichkeit, von den bisherigen Denk- und Le­bens­gewohnheiten abzusehen, sie zur Disposition zu stellen, neue und vielleicht bessere Orientierungen zu ergreifen, das ist die Gestalt, in der die Freiheit in der Argumentationspraxis auftritt.
Die Distanzierung kann die Sinnebene aktivieren. Wo wirklich von bewährten Orientierungen Abstand genommen wird, kommt das Vertrauen zur Geltung.

 (fast) Vollständige Übernehme der Ende 2013 erstellten Zusammenstellung zentraler Gedanken im Kapitel  3  durch den Autor Harald R. Wohlrapp, anlässlich des baldigen Erscheinens von THE CONCEPT OF ARGUMENT, N.Y./Berlin - siehe auch: Der Begriff des Arguments, Würzburg )
SinnPraxis im Dezember 2013. An English version of this post shall be worked at ...
 This conceptual detour could be helpfull in overcoming a "misunderstanding" going along with ThP denying what JM wrote, see PPS 1

Freitag, November 29, 2013

Polednitscheks Politischer Sokrates 1 --> Belgrad meeting 2014

Was will Philosophische Praxis ? WHAT IS THE AIM OF philosophical practitioners?
Φπ (philosophical practice) acts in contrast to the view of  the philosopher Jürgen Mittelstaß , who sees the proper center of a philosophical dialogue in that >anthropological< place, where we try to make the differences of the singularity of Alter and of Ego vanish – in processes of gaining knowledge.
Reference to Juergen Mittelstraß, Wissenschaft als Lebensform (Science/Philosophy as a Form of Life), Frankfurt 1982, p. 149
 Φπ (philosophical practice) places the singularity of the visitors & the singularity of  the Φπ (philosophical practitioner) in the center of dialogical thinking.
See: Thomas Polednitschek, Politischer Sokrates (PPS) , Muenster 2013, p. 5

But do the philosophers Thomas and  Juergen refer  to the same ?  If not, there is no contradiction, but difference. Is this a central point with respect to academic philosophy and Φπ (philosophical practice)?


To participate in the Belgrad Meeting, 14. - 19. 8. 2014
           Mail to: aleksandar.fatic@gmail.com
International Conference Philosophical Practice

Dienstag, November 26, 2013

sich selbst gestaltend

Safranski, Nietzsche. Biograpie seines Denkens, München/Wien 2000, p.29: "Die falsche Spiritualität und die falsche Natürlichkeit - das sind die beiden Gefahren, vor denen schon der junge Nietzsche sich in acht nimmt... Während der Osterferien 1862 grübelt er über Gott und die Welt, kreuzt in seinem unermesslichen Ideenozean und ahnt, wohin die Reise gehen könnte" -und nun deutet Rüdiger Safranski als literarisch versierter Bauchredner- "ein Individuum müsste man werden, das sich selbst gestaltet und ... sich womöglich zu steigern vermag. Selbstgestaltung in aufsteigender Linie".

Dienstag, November 12, 2013

Zoran Camus


Medienpreis und Attentat. ZDJ als Klammer von deutscher und serbischer Politik und Kultur

Beginnen wir diesen Text mit Kultur. Schon in dem Städtchen Travnik, in dem ZDJ in die weiterführende Schule ging, traf Ost auf West: Bauten aus der Zeit der Osmanen und Stichworte aus Köln, Brüssel, Paris und London in den vorhandenen Werken von Marx. Der Vater ist jugoslawischer Berufssoldat und wird in die Hauptstadt versetzt. Der Sohn blüht auf in seinen Jahren als Jugendlicher in Novo Beograd. Er beginnt bei undogmatischen Marxisten mit guten Westkontakten an der Universität Belgrad Philosophie zu studieren und übernimmt auch eine aktive Rolle in einer der späten Wellen der „Studentenbewegung“. Er schließt sein Grundstudium ab, bekommt aber beim Übergang in die Berufstätigkeit Probleme. „Berufsverbote“ (im öffentlichen Dienst) wg. staatlich nicht genehmem Engagement waren ja in den 70ger Jahren des  letzten Jahrhunderts auch in Westdeutschland   jungen Akademikern nicht unbekannt. Manchmal konnte ein Ortswechsel helfen.

ZDJ kommt als Doktorand nach D. Er findet Aufnahme bei Vertretern „Kritischer Theorie“, er versucht erfolgreich, seine Mitbringsel vom Studium in Belgrad zu verwerten und erhält den Namenszusatz Dr. Dies öffnet den Weg für ein richtig gutes Stipendium und führt zu Jahren recht unabhängigen Lebens im deutschen Sprachraum. Wir sind hier wieder im Gebiet der Kultur. ZDJ betätigt sich durch Veröffentlichungen als Kulturvermittler.

Es ist bisher nicht bekannt, ob ZDJ einmal Albert Camus gelesen hat. In der ZEIT 43 vom 17. OKT 2014 gibt es einen ausführlichen Beitrag von Iris Radisch. Darin heißt es: „Das Mittelmeer, an dessen Küsten (die) … Utopie vom Glück der Einfachheit entstanden ist, sollte das Modell für ganz Europa werden.“ (S. 56)   

 ZDJ quasi im update:



Aus einem Interview vom Juni 2001 mit der „Frankfurter Rundschau“ (FR)
FR: Sie haben zwei kleine Kinder. Was wünschen Sie sich für die Zukunft Serbiens?
Zoran Djindjic: Dass wir so wie ... [er nennt ein sonniges Land] ... werden – ein mediterranes Land, in dem die Leute nicht so gerne arbeiten. Aber wo grundsätzliche Dinge stimmen: persönliche Sicherheit … Freie Medien. Ein normales lässiges Leben mit ein bisschen business. Dass man Bücher kaufen kann, dass man im Internet surft. Dass wir Teil der europäischen Zivilisation sein können, ohne uns aufzuopfern und zuviel sparen zu müssen. Für einen Revolutionär ist das doch ein realistisches Ziel, oder?“
 

Camus wirkte als französischsprachiger Schreiber. ZDJ als  deutschsprechender europäischer Politiker.  In beiden wirbt der „midi“.

Samstag, September 07, 2013


A-Post B-Post C-mail D-Post E-?


In manchen Ländern zahlt/e man etwas mehr, wenn ein Brief schnell befördert werden soll/te. In der Post wird/wurde man gefragt: „Soll der Brief mit A-Post gehen?“
Gedankenspiele Omnibus 36: „Immer wieder werden neue Wörter in den Sprachgebrauch aufgenommen und der Sinn alter Wörter (wie POST) kann sich verändern. Das Wort >E-Mail< gab es … (vor paar Jahren) noch nicht“   Erschaffen wir die Sprache oder spricht die Sprache aus uns?

Mittwoch, September 04, 2013

ENDlich-keit


UnENDlichkeit
Gedankenspiele Omnibus 156: Wenn das Universum eine Grenze hätte, könnte man in ihre Richtung einen Pfeil abschießen. Wenn der darüber hinwegflöge, gäbe es keine Grenze. ODER: wieviel ist unendlich + 1 ? Macht es Sinn, so zu fragen? ( zu Allem, was wir zählen können, können wir 1 hinzudenken / HINZUZÄHLEN ) Die Zahlen sind also erweiterbar, aber jede durch Zählen erreichte Zahl ist endlich.
Philosophie kannst du dir vorstellen als etwas das man tut. GEDANKENSPIELE 9
(oder: Philosophieren ist die Tätigkeit , die Philosophie das Universum philosophischer Werke, solcher, die schon „geschrieben“ sind, und solcher, die durch Philosophieren noch entstehen - „jetzt und später“)

Philosophie für Kinder

ist der Untertitel des Buchs GEDANKEN SPIELE  der schwedischen Autorin Liza Haglund, Vorwort von Rüdiger Safranski ( 2004 München ; 2001 Stockholm „Att Tänka noga“).
Als „passenden Anschluss“ schlägt Haglund den Roman DER SINN DES LEBENS von Ragnar Ohlsson (München 1999) vor. Sie vertritt die Ansicht, in philosophischen Texte „wimmele es von Gedankenspielen“ und bezieht sich „wissentlich“ auf Parfit 1984, Resnik 1993, Hollis 1995, Quine, Anselm von Canterbury´s CUR DEUS HOMO, Descartes, Hempel 1977, Lucretius, Camus, Mythos des Sisyphos. Das Buch endet mit einer kurzen Zusammenfassung der abendländischen Philosophie durch teilweise bebilderte Philosophenkurzvorstellungen.

Sonntag, August 18, 2013

Bertrand Russell mit 58 schreibt


 

 

Ich habe einmal erlebt, wie ein zweijähriger Knabe, der nie aus London hinausgekommen war, zum erstenmal mit ins Grüne genommen wurde. Es war Winter und alles ringsum feucht und schmutzig. Das Auge des Erwachsenen konnte nichts entdecken, was es besonders erfreut hätte, in dem Kleinen aber erwachte eine seltsame Begeisterung. ( PHILOSOPHIERT ER? ) Er kniete auf der nassen Erde nieder und steckte sein Gesicht ins Gras und stieß … Rufe des Entzückens aus … Shakespeares Lyrik ist dadurch so überragend, dass sie von demselben Jubel erfüllt ist, der den kleinen Burschen die Wiese umarmen hieß

The Conquest of Happiness, London 1930, deutsch: Eroberung des Glücks. Neue Wege zu einer besseren Lebensgestaltung.  Übersetzung von Magda Kahn, Suhrkamp 2005, 56f

Dienstag, Juli 09, 2013

Sommer am See

ANKüNDIGUNG

Frühförderung im Philosophieren, 
Fragen und Argumentieren

 / Towards Supporting Philosophic Attitudes - Early in Life


Blockseminar Uni KONSTANZ - MO 10. - FR 14. März (Woche nach Fasnacht), 10 – 18h

„Philosophieren“ von Kindern wird von geneigten teilnehmenden Beobachtern / Gesprächspartnern oft beschrieben. Zitiert werden dann Äußerungen, häufig Fragen, die sich vom „small talk“ der Alltagsreden abheben. Erwachsenen wird Zurückhaltung nahegelegt. Sie sollen ihr Interesse am gemeinsamen Philosophieren zeigen, aber nicht selber die Kinderfragen beantworten, sondern ihrerseits Fragen stellen, die „den Ball“ wieder abgeben. Wie also philosophiert man gut mit „den Kids“ ?
Das Buch einer an der Pädagogischen Hochschule des Thurgau in Kreuzlingen tätigen Kollegin hat den Titel: „Ist Philosophieren mit Kindern Philosophie?“ Dies lässt sich wohl unterschiedlich angehen. Im Seminar soll es auch um das Spannungsfeld Philosophieren/Philosophie gehen. Hierzu soll insbesondere die Argumentationsphilosophie von Harald R. Wohlrapp herangezogen werden. Zur „Methode“ von Tom Jackson (Hawai´i) siehe auch: http://streaming.uni-konstanz.de/talks-events/why-do-children-teachers-and-parents-love-to-do-philosophy/
Rüdiger Safranski schreibt in einem Vorwort zu Liza Haglund, Philosophie für Kinder ermunternd: „Philosophieren kann jeder, denn jeder >spielt< mit Gedanken.“ (Etwa mit dem Gedanken, X zu tun] „Philosophieren heißt, einen Augenblick innezuhalten und zu überlegen … Man denkt über sich nach, denkt sich in die anderen hinein“. Philosophische Gespräche mit Kindern im SOKRATES CLUB hat Julian Nida-Rümelin geführt und Nathalie Weidenfeld hat sie dokumentiert. Zusammen haben sie 4 Kinder & „wurden immer wieder mit philosophischen Fragen bombardiert : was ist gerecht und was kann man wissen?“
Interessierte bitte Kontakt aufnehmen via: mike.roth@uni-konstanz.de  ! Das Blockseminar beginnt mit einer Vorbesprechung zu Beginn des Wintersemesters (Vorschlag 21.OKT, 18 h Teeküche G 6), wo auch der Besuch in der Schweizer Dokumentationsstelle für Kinderphilosophie bei Eva Zoller in Altikon / ZH besprochen wird . 

Literatur
Maria Eitzinger (Rüdisser) : Ist Philosophieren mit Kindern Philosophie? ISBN 978-3-639-01350-4 Saarbrücken 2008
Liza Haglund : GEDANKENSPIELE. Philosophie für Kinder, Vorwort von Rüdiger Safranski, München 2004
Julian Nida - Rümelin / Nathalie Weidenfeld : Der Sokrates – Club. Philosophische Gespräche mit Kindern. Illustrationen von Nina Gottschling, München 2012
Volkbert M. Roth (Hg) : Viel Glück, darin: Mütter, Kinder / PHILOSOPHIEren. Mütter zum Philosophieren mit ihren Kindern. Christine Mok-Wendt, Anja Ritter, Maria Rüdisser (Eitzinger) & Lydia Wobst im Gespräch, Philosophische Praxis Bd. 4, Konstanz 2012,
siehe auch: http://philopraxis-feigenblaetter.blogspot.de/search/label/Christine%20Mok-Wendt
Harald R. Wohlrapp : Der Begriff des Arguments: Über die Beziehungen zwischen Wissen, Forschen, Glaube, Subjektivität und Vernunft , Würzburg 2008
Eva Zoller Morf : Selber denken macht schlau: Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen. Anregungen für Schule und Elternhaus, Bern 2010, siehe auch: http://www.kinderphilosophie.ch/146

Mittwoch, Juni 12, 2013

E I G E N


Sommertreffen und MV am 15./16.6.2013 in Altikon

Am Sonntag Morgen fährt der Bus nicht, daher müsstet ihr die S29 (Richtung Stein am Rhein) nehmen: Winterthur ab 9.12 bis Thalheim Altikon, und von dort sind es 2 km Spaziergang durchs wunderschöne Thurtal ...




Inhalt und Ablauf des Treffens
Samstag 15.6.
  • 10.00 Beginn, Begrüssung
  • 10.10 gemeinsamer Austausch: jede/r erzählt, was in der Praxis so läuft,
was sie/ihn beschäftigt (mit Buchtipps) und wie es weitergehen soll
  • 12.30 – 13.45 Mittagessen; Bitte Picknick mitbringen, für Getränke ist gesorgt
  • 13.45 – 14.15 Vorstellung der Gastgeberin (Werdegang, Philosophische Praxis, Ziele…)
  • 14.15 – 14.45 Kaffeepause
  • 14.45 – 18.00 Mitgliederversammlung
Themen: Bericht über die Arbeit des Vorstands; Entlastung des Vorstands; Aufnahme der neuen Mitglieder; Rücktritte und Ausschlüsse; aktuelle Situation des Bildungsgangs Philosophische Praxis; Internationaler Kongress 2015 in der Schweiz?; Neugestaltung Webseite philopraxis; Weiterführung facebook-Seite; Festlegen der Termine der nächsten beiden Treffen; Kassenbericht; Bestätigung des Kassenprüfers für 2012/2013; Wahl des Kassenprüfers für das nächste Rechnungsjahr; Rücktritt der Kassenwärtin von ihrem Amt und Ausscheiden aus dem Vorstand; Wahl eines zusätzlichen Vorstandsmitglieds und Wahl eines neuen Kassiers; Entscheidung über die Verschiebung des Rechnungsjahrs auf das kalendarische Jahr; Entscheidung über das Anlegen einer einfachen Buchführung aus Übersichtlichkeitsgründen; Sonstiges
  • 18.00 – 18.30 Pause
  • 18.30 – 22.00 Pizza-Fest im Garten mit Verwirrung durch ausgesuchte Kinderfragen aus Evas Arbeit


Sonntag 16.6.
  • 9.10 Beginn, Begrüssung
  • 9.20 – 10.30 „Philosophisches Café“ über die Internationalität von Philosophischer Praxis und deren Bedeutung für philopraxis.ch (Kooperation mit IGPP und anderen Organisation von PP)
  • 10.30 – 10.50 Pause
  • 10.50 – 11.30 Eva über Methoden des Philosophierens mit Kindern und Jugendlichen
  • 11.30 – 12.15 Mittagssnack
  • 12.15 – 13.30 EIGENTUM
  • 13.30 – 13.45 Abschied



Freiheit, Gleichheit, Einkommen
Klassiker sind Dauerbrenner. Mal sind die Flammen, die aus begeisterten LeserInnen schlagen hell,
mal köcheln die Gedanken auf kleinerer Flamm. Ein Standardtext zu EIGENTUM ist „Das Kapital“ (1867) ; ich steige hier ein zum Ende des 3. Bandes, wo die „Oberfläche“ erreicht sein sollte. Nach meiner Interpretation ist das Sozialphilosophische an Marx, dass er zur Analyse gesellschaftlich ökonomischer „Formbestimmtheit“ auffordert Vgl. dazu das 50. Kapitel „Der Schein der Konkurrenz“, S. 879 in den alten „blauen Bänden“ Marx-Engels-Werke 25, Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschland. Wir Konstanzer haben die damals bei Pinkus in der Froschaugass gekauft. Auffällig ist, dass Form, formbestimmt, Formbestimmtheit, ... den DDR – Marxforschern keinen Eintrag im Sachregister wert war.
Ich versuche mich kurz zu fassen. Vorausgegangen ist eine Analyse der Warenform, der Geldform des Werts bis zur Selbstverwertungsbewegung des Werts als Kapital im formbestimmten Produktionsprozess, dann in Bd. 2 die Darstellung der Zirkulationssphäre und in Bd. 3 Warenkapital und Geldkapital und abgeleitete Profitformen, zinstragendes Kapital und Kapitalisierung des Zinses,
fiktives Kapital“, Grundrente, schließlich zusammengefasst in „Die Revenuen und ihre Quellen“ (Fragment).
Ich vertrete hinsichtlich der kapitalistischen Oberfläche das Troika-Modell: der Unternehmer hat drei Rösser eingespannt BODEN, GELD & ARBEITENDE. Sie verdienen sich so Rente, Zins , Lohn.
These: bürgerliches Privateigentum entspricht und entspringt der Konkurrenzgesellschaft.

Dies will ich in groben Strichen skizzieren:

§1. Die Konkurrenzformanalyse gibt es, weil es verschiedene Kapitale gibt und nicht ein Gesamtkapital und daher gibt es auch mehrere Kapitalisten.

§2 Vom Kapital im Allgemeinen zur Konkurrenz der Kapitale: es entwickelt der Unternehmer sich weiter von der „Charaktermaske“ zum Konkurrenzsubjekt: dem geht es darum, Einzelkapital so einzusetzen, dass Unternehmergewinn resultiert.

§3 Das Konkurrenzsubjekt i.e.S. bestimmt, was für eine Funktion sein persönliches Kapital hat. Die Freiheit ist auf die Mittelwahl eingeschränkt. Diese Freiheit auf Widerruf ist abhängig davon, dass der Kunde ratifiziert. Denn die Kehrseite der unternehmerischen Freiheit ist der „Fetischismus der Ware“. Das hergestellte Produkt muss auf dem Markt dann als Ware sich zeigen und verkaufbar sein.

§4 Die handelnden Kapitalisten haben eine Sonderrolle als „Proto-Subjekte“. Sie stehen in Kontakt zu anderen agierenden Kapitalisten und zu Haltern der Revenue*quellen. Die Unternehmer wettstreiten gegeneinander bei Leihverhältnissen mit Haltern von Revenuequellen. Die Revenueformen Grundrente / Zins / Arbeitslohn sind vorgegeben. Die Konkurrenzsubjekte i.w. S. (wozu auch die Verleiher von Grund, Geld und Arbeitskraft gehören) haben Geldeinkommen als Ziel.
       *Revenue =>( Geld ) Einkommen

§5 Die Freiheit der Konkurrenzsubjekte hat Einkommen zum Ziel und Eigentum zum Mittel. Bei Haltern von Revenuequellen ist ihr Eigentum die Revenuequelle (verleihbarer Grund, verleihbares Geld, verleihbare Arbeitskraft). Beim Unternehmer ist das Eigentum die Firma. Die Konkurrenzsubjekte sind alle gleich, sie haben freie Verfügung über ihr Privateigentum. Das gilt primär für das Eigentum im gerade entwickelten Sinn, dann überträgt sich das Eigentum auf das dem Eigentum erster Ordnung entspringende Einkommen (als Eigentum zweiter Ordnung).

In der Fortsetzung dieser Argumentation erscheint folglich das durch Einkommen Erworbene als Eigentum dritter Ordnung. (Vgl. dazu die Weiterentwicklung in § 11)

§6 Die qualitative Gleichheit schließt nicht aus, dass Klassen von Konkurrenzsubjekten in manchem Aspekt gleich und unter anderen Gesichtspunkten betrachtet ungleich sind. Qualitative Gleichheit vermittelt quantitative Ungleichheit. Hieraus entspringen auch potentiell neue Qualitäten beim Eigentum II. Bei kleiner Menge muss (Ware im Gegenwert des Geldes) „aufgegessen“ werden („kleinere Zirkulation“ Lohn – LebensmittelWaren).  Bei grösserer Menge kann ein Teil des Geldes wieder teilnehmen an der  „größeren  Zirkulation“ von Geld zu MehrGeld.

§7 Eigentümer müssen sich mit anderen Eigentümern zusammenschliessen und den gleichen Willen haben, um mit ihrem Eigentum umzugehen. Daraus entsteht ein Vertrag, jeder Eigentümer strebt nach eigenem Einkommen, was aber nur im Zusammenhang der kapitalistischen Gesellschaft möglich ist.

§8 Gesellschaft ist für die Kapitalanalyse immer nur als Resultat zu sehen.
Es gibt Eigentümer, die nicht Einkommensbezieher sind. Nur die erfolgreich Konkurrierenden sind in der kapitalistischen Gesellschaft enthalten. (Gesellschaft im engeren Sinn) Die nicht erfolgreich Konkurrierenden sind „potenzielle Mitglieder“, da ihr Eigentum keine Früchte getragen hat.

§ 9 Dem Willen nach Einkommen sind Verleihverträge und Verkaufsverträge wichtig. Bei dem Verleihvertrag ist der Verleiher für die Verleihzeit nur noch der „blosse Eigentümer“, der Leihende wird für diese Zeit zum Besitzer. Beim Verkaufsvertrag wechselt das Eigentum den Eigentümer. (Kauf von für die Funktionssphäre wichtigen Zwischenprodukten, ) Der Unternehmer muss bei Leihverträgen gegenüber den Revenuequelleneigentümern seiner Zahlungspflicht nachkommen, der Unternehmer muss in der Lage sein, zu ausreichenden Preisen verkaufen zu können.

§ 10 Der Unterschied zwischen den Eigentümern von Revenuequellen und Firmen ist, dass die Revenuequelleneigentümer bei ihrer Freiheit auf die Zirkulationssphäre eingeschränkt sind. Die Firmeneigentümer sind in der Zirkulationssphäre auf gleiche Weise frei Konkurrierende. Bei der Funktionssphäre gibt es keine Gleichheit, weil es sich bei der Firma um das Privateigentum des Firmeneigners handelt und deswegen gilt der Wille des agierenden Kapitalisten. Sein freier Unternehmerwillen wird möglich, insofern er (in gegebenen Grenzen) frei mit fremdem Eigentum umgehen kann.

§11 Konsumtionssphäre
Behandelt wurde schon die produktive Konsumtion (Waren in der Produktion verwenden) vermittelt durch Handel der Kapitale untereinander. Hinzu kommt die individuelle Konsumtion (Waren für sich selbst verwenden). Sie gilt (zurecht? - doch individuell naheliegend) dann als das Eldorado des Eigentums (Eigentum dritter Ordnung). Als individuelle Konsumenten sind alle Mitglieder unserer kapitalistischen Gesellschaft gleich, - so wie das ihnen je zur Verfügung stehende Geld halt „nur“ quantitative Unterschiede ausdrückt.
Die gegenständlichen Formen des Eigentums III (vgl. § 5) erscheinen „in der Lebenswelt“ als abgelöst von dem sie hervorbringenden systemischen Zusammenhang und vergleichbar mit dinglich Ähnlichem in anderen Lebensformen. Diese Ablösbarkeit scheint auch durch Erben , Geschenk, … z.B. eines Autos,  Abos, Wohnhauses etc. sich zu bestätigen. Wesentlich am Eigentum III erscheint uns „sein Genuss“, daher kann (gekaufte?) Benutzungsmöglichkeit von X (das Xen)  hier in manchen Fällen als wichtiger erscheinen als (Exklusiv) Eigentum an X zu erwerben. Generell gilt auf dieser Stufe hinsichtlich
 „erwirb es, um es zu besitzen“ : Eigentum III erscheint nur als ( E I N ? )  Mittel  zum Zweck (Besitz 3). Danke für den DenkAnstoss, Willi Fillinger ! Innerhalb von CARING ECONOMICS könnten auch andere Mittel entdeckt werden.

EINWURF: was ist mit der Antarktis ? ( = zwar in Zonen von „Anrainer-Staaten“ beanspruchte, doch noch nicht privat angeeignete Natur )

§12 Marx-Engels-Werke 25 S. 784 : „Vom Standpunkt einer höheren ökonomischen Gesellschaftsformation wird das Privateigentum einzelner Individuen am Erdball ganz so abgeschmackt erscheinen wie das Privateigentum eines Menschen an einem anderen Menschen. (Wir) sind nicht Eigentümer der Erde … nur ihre Nutznießer und haben (die Erde) … nachfolgenden Generationen verbessert zu hinterlassen.“ Geschrieben vor 150 Jahren. Vorsichtiger gefordert: die Erde „künftigen Menschen“ nicht heute schon wegzunehmen als Lebensgrundlage /Lebensraum . Siehe:
Der neue Bericht an den Club of Rome Der geplünderte Planet – Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen im oekom Verlag : ISBN-13: 978-3-86581-410-4, München, 2013.
CARING ECONOMICS ein Projekt von Tania Singer (MPI Leipzig / Mind & Life Institute Berlin) / Dennis Snower (Kieler Institut fšr Weltwirtschaft)




Zurück zu Schiller 1797 Jena



SinnBild (s)einer produktiven Privatsphäre
freistehende „GartenZinne“ (Goethe) über einem Badezimmer
in Friedrich Schillers Gartenhaus  in Jena;
 freier Blick und frische Luft am Rande der kleinen Stadt
(Abstand vom Wohnhaus ca. 250m und vom Küchenhaus ca 80m)


In eigenr Sach: 
www.philopraxis.ch
Protokoll des Sommertreffens


Mike
hat sich mit Zoran Djindjic auseinandergesetzt und ist dadurch auch zu Fragen gekommen wie "Was
ist eine Revolution?". Im Laufe der Auseinandersetzung mit dessen Lebenslauf (in Kooperation mit Željana Tunic) hat er auch herausgefunden, dass er einmal den "Bambi"-MedienPreis (der Deutsche Oskar?) verliehen bekommen hat mit einer Laudatio von Angela Merkel, und er hat sich dann mit dem geistigen Hintergrund von "Bambi " auseinandergesetzt. Die meisten kennen nur den Disney-Film, aber dahinter steckt der Text eines österreichisch-jüdischen Schriftstellers, der auch gutgehende Pornos (z.B. die "Josefine Mutzenbacher") geschriebenhat und dessen Bambi-Version etwas tiefsinniger ist (wie Sein&Zeit) vom Erleben des 1. Weltkriegs getönt . Mit der Mitarbeiterin in der SinnPraxis, Christine Mok-Wendt  ist er auch auf den Gründer des Sokratischen Dialogs gestossen, Nelson, der asketisch-vegetarischer Sozialdemokrat und AntiNazi war. Noch heute gibt es in der SPD eine Philosophisch-politische Akademie, zu der z.B. auch Birnbacher gehört.

Samstag, Juni 01, 2013

Philosophie des Isokrates

Philosophie

Seine von ihm selbst als Philosophie bezeichnete Lehre erläutert Isokrates wie folgt:
„Ich glaube allerdings, dass Menschen besser und wertvoller werden können, als sie es von Natur aus sind, wenn sie im Reden Ehrgeiz entwickeln und danach streben würden, Überzeugungskraft bei ihren Zuhörern zu erreichen und außerdem ihren Vorteil wollten, und zwar nicht den, der von Unverständigen dafür gehalten wird, sondern den, der wirklich diese Bedeutung hat. Dass dies aber so ist, werde ich euch, denke ich, schnell aufzeigen können. Zunächst nämlich wird jemand, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Reden zu halten und zu schreiben, die Lob und Anerkennung verdienen, keine ungerechten, unbedeutenden oder privaten Rechtsstreitigkeiten betreffenden Gegenstand zu seinem Thema wählen (…). Er wird außerdem unter allen Gegenständen, die sich auf sein Thema beziehen, die passendsten und nützlichsten aussuchen. Wer sich nun daran gewöhnt, sein Augenmerk darauf zu richten und dies zu untersuchen, wird nicht nur für die jeweils aktuelle Rede, sondern auch für all seine anderen Tätigkeiten die gleiche Fähigkeit erwerben. Somit wird sich bei allen wissbegierigen und in der Redekunst ehrgeizigen Menschen die Fähigkeit, gut zu reden und gut zu denken, gleichzeitig einstellen. Wer aber auf andere überzeugend wirken will, wird auch die Tugend nicht vernachlässigen, sondern wird besonders darauf achten, dass er bei seinen Mitbürgern einen möglichst guten Ruf genießt.“ (Antidosisrede, 275-278)


 Aristoteles schöpfte in der Rhetorik seine Beispiele oft aus Isokrates’ Werk.
Cicero schrieb: aus der Schule des Isokrates sind „wie aus dem trojanischen Pferd wahre Fürsten hervorgegangen.“ (De oratore II 64)
Die Wertschätzung, die Isokrates fand, galt fast immer dem überragenden Stilisten. Erst in der Neuzeit wurde ganz vereinzelt Isokrates auch darüber hinaus gewürdigt: Jaeger nennt ihn den eigentlichen „Vater der humanistischen Bildung“ (Paideia 3.Band, Berlin 1955 S.105f). Niehues-Pröbsting schreibt: „Das Studium bei Isokrates ist so organisiert, dass man meinen könnte, ein Bildungsfunktionär und Universitätsreformer unserer Tage hätte es konzipiert: Es ist ebenso praxisorientiert wie allgemein bildend, gebührenpflichtig (!) und auf drei bis vier Jahre beschränkt; so lange dauern die Kurse, dann werden die Schüler nach Hause und ins Leben entlassen. Und es beweist seine Effizienz durch den Erfolg seiner Absolventen.“ (Die antike Philosophie, Frankfurt 2004, S.122)   nach wiki/isokrates

436 - 338 Athen         (Platon ist jünger und stirbt früher: 428 - 348)

Die Philosophie lehrt ...

Handeln, nicht (nur) Reden.

Das ist  einer Basler Kollegin
ZITAT für Juni 2013
       (Seneca)

Die Praxis
gibt den Worten ihren Sinn. (Ludwig Wittgenstein 1950) 
 
Kuno Lorenz 1987 Warum Philosophie? "Soll das Streben nach allgemeiner Wahrheit Vorrang haben vor dem Streben nach individuellem Erfolg ... oder soll das allgemeine Glück, das nur im sozialen Zusammenhang mögliche gute Leben jedes Menschen, Vorrang vor der individuellen Befriedigung an gewonnenem Wissen haben - so die Version von Platons Kontrahenten Isokrates"

mit einem schönen Gruß an Detlef !

Sonntag, Mai 26, 2013

Glückwunsch , Gunther !

Die Praxis
gibt den Worten ihren Sinn. (Ludwig Wittgenstein 1950) 
 
Gunther Lacroix ist >ein flüssiger Aphasiker<. Er erlitt in den 1980ger Jahren eine Hirnschädigung und infolge dessen eine massive Veränderung seiner sprachlichen Fähigkeiten. Dies betraf auch die schriftsprachlichen Leistungen (Lesen, Schreiben) und auch das Verstehen der gesprochenen Sprache. „Wernicke“-Aphasikern kommt es so vor, als sprächen nur sie selbst verständlich und alle Anderen unverständlich. Den Gesprächspartnern geht es freilich umgekehrt.
Am 18. Mai 2013 verlieh der Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker ihm die Ehrenmitgliedschaft. Eine dialogisch gestaltete „laudatio“ , die an die frühe Zeit und die seither erreichten Erfolge erinnerte, hielten die Freunde Gunther und Mike (früher Patient & Sprachphilosoph in der Sprachtherapie) zusammen im Duett.

Montag, Mai 13, 2013

hc gut mailt


"Zwar weiss ich nicht, WER hier erinnert werden sollte... würde aber gern diese Wiederholung zum Anlass nehmen, meinerseits einen mir wichtigen Gesichtspunkt nach- und quasi in das vom Text entworfene Szenario einzutragen:
Genau wegen der hier behaupteten Subsumierbarkeit von allem und jedem unter das vorsprachlich koordinierte und reproduktiv (hoffentlich) erfolgreich wirksame "Sich-Verhalten-zu" der Spracheinführer in spe ist gesichert, dass die fundamentalsten Sprechakt- (oder Sprachspiel)-Kategorien, da global auf Handeln generell bezogen, auch die Keimform für alles je gegenstandsbezogene Sprechen werden. Ich meine damit die Form "ich kann X tun" und "ich/wir werden X tun". Nachdem sie spielerisch (anders gehts nicht) gut und sicher eingeführt sind, lassen sie sich ihrerseits durch auf sie bezogene sprachhandlungs-Ankündigungen (mit nachfolgender Ausführung durch einen der jetzt gut eingeführten Sprechakte) modal kategorisieren (bis dahin gibts nur zwei Modi, eben den Ich-Kann- und den Ich/wir-werden-Modus).
Alle weiteren Modalsprachpsiele entstehen aus Sinn machenden Verschränkungen dieser elementaren Sprechaktklassen, mit immer neuer "expliziter" ("making it explicit", R.Brandom) Sicherung der je nächst-eingeführten (und praktisch eingeübten, verstandenen) Sprechakt-Klassen durch die zugehörigen, auf sie als Kategorie bezogenen Sprechakt-Ankündigungs-Sprachspiele.
Die Beziehungen aber, die dabei vorsprachlich verstanden werden müssen, sind Erfahrungs-Handlungs-Zusammenhänge; die zugehörige Fundamentalthese lautet: Allem Sprachverstehen geht ein vorsprachliches Handlungsverstehen voraus. Alle Sprach-Artikulation ("die Grammatik") beruht auf der Artikulation unserer (kooperativ vorsprachlich) koordinierten (reproduktiv wirksamen) Handlungen (später auch: Versuchshandlungen).
Also, in Abwandlung bzw Präzisierung berühmter philosophischer Formeln, könnte man sagen:
Die Grenz(ziehung)en (innerhalb) unsres Handelns sind die Grenz(ziehung)en unserer Sprache (und damit unserer Welt).
Und:
Es ist nichts in der Sprache, das nicht vorher (und auch nachher wieder) im Handeln ist.

Daraus folgt eine philosophische Fleissaufgabe, nämlich: Die komplette pragmatische Ontologie der Welt als Korrelat möglicher Sinn-machender Praktiken aufzustellen - angefangen bei einfachsten räumlichen Phänomenen (dem Unterscheidbaren überhaupt) bis hin zu vollendeten Biographien und Sinn-machenden Abfolgen solcher Biographien. Alles als Darstellung, Stufe für Stufe, der Anforderungen, die Weltstücke (oder berichtbare Erfahrungsverläufe) erfüllen müssen, damit wir aus ihnen Sinn, und angesichts ihrer (noch) für uns Sinn machendes tun können. Darin würden, ganz zentral, auch die Kategorien der NATUR im engeren Sinne, nämlich der Bio-Sphäre, endlich einmal explizit dargestellt werden..."

Sonntag, Mai 12, 2013

anscheinend selbstständig

Zur Erinnerung:
„Der konsequent pragmatische Ansatz löst zunächst systematisch alle isolierten, selbständig scheinenden Gegenstände der Rede … auf in einen allumfassenden Handlungsbrei. Zu den Handlungen in diesem umfassendsten Sinn gehören insbesondere auch die Handelnden selbst, ihre Handlungspartner, - objekte und – umstände. Handelnde und Handlungsobjekte sind als isolierte Gegenstände der Rede in diesem allesumfassenden Handlungseintopf noch nicht lokalisiert und als distinkte ausgegliedert. Es soll vielmehr im folgenden erst darum gehen, aus einem zu erarbeitenden Verständnis von Handlungen im umfassendsten Sinn das eingegrenzte Verständnis von Handlungen im engeren Sinn und von weiteren Gegenständen der Rede zu gewinnen … am Anfang des systematischen Aufbaus (kann es) keine außerhalb des `Bereichs der Handlungen´ liegenden Gegenstandsbereiche geben“.

Sonntag, April 28, 2013

Handlungsankündigungen

    hc.guth@arcor.de : zwei Anmerkungen
Die erste: Es wäre sinnvoll, die Elemente des "Handlungsbreis" so beim Namen zu nennen, dass der Bezug zu den Objekten deutlich wird; mir ist da immer nur der Ausdruck "Sich-Verhalten-zu" eingefallen. Im Handlungsbrei firmiert alles Objektive, Gegenstände, Sachverhalte, Verläufe, Dispositionen, als jeweiliger "Inbegriff" aller möglichen Verhaltensweisen zu ihm.
Ich sage Verhalten(-zu), weil hier, vorsprachlich, kein kategorialer (logischer) Unterschied zur Zuschreibung motorischer "Akte" auf Basis von "Stimuliertheit" (ebenfalls definiert in motorischen Kategorien) von Tieren existiert.
Aus den Gliederungen des Objektiven ergeben sich entsprechende Untergliederungen des Verhaltens-zu ihm (Sich zu einem Verlauf verhalten, impliziert, sich zu den in ihn involvierten Gegenständen und Sachverhalten verhalten usw)


Zweite Anmerkung:
Es führt leider nicht weiter, und man kann sich kaum einen Aufbau grammatisch komplex organisierter "Artikulatoren" vorstellen, wenn AUFFORDERN oder gar BEFEHLEN zum Basis-Paradigma der Artikulator-Einführung genommen werden.
Diese Elementar-Situation entstammt nicht nur den Phil-Untersuchungen, und nimmt sich sehr materialistisch-arbeitsbezogen aus, sie führt letztlich sogar (aus meiner Sicht) direkt zurück aufs operante Konditionieren (daher Wittgensteins Betonen der "Abrichtung").
Da ist Wittgenstein auf Abwege geraten, die ihn notgedrungen die "inferentialistische" Entfaltung von Artikulationsmöglichkeiten hat verfehlen lassen: Seine Elementarsituation taugt nicht dazu. Sie setzt kontraintuitiv sogar eine vorsprachlicih eher untypische Praxis-Situation voraus, bei der zu fragen ist, ob sie vorsprachlich überhaupt sicher zur Verhaltens-Koordination führt: A will B dazu bringen etwas zu tun.
Vormachen ist was andres; bloß führt es wiederum nicht zum klar verständlichen Einführen von Artikulationen. Zumal Vormachen meist Ausnahmecharakter hat, und für sich schon Verständnisprobleme aufwirft. Das verdoppelt die nötige Verständnisleistung des Adressaten und macht sie unsicher.Mein Vorschlag: Handlungsankündigen als Basis-Einführungssituation ins Auge fassen, und zwar in den beiden Versionen, in denen sie mögliich ist: spielerisches Ankündigen des kollektiv längst sicher ausgeführten Alltags-Routine-Verhaltens (alle kennen Reihenfolge und Zeitpunkt bzw. Auslöser für kollektive reproduktiv wirksame Praktiken).
Und: Spielerisches Ankündigen von willkür-motorischen, NICHT zur momentanen Routine gehörenden, also nicht zweckbezogenen, "bloss vorgeführten" Verhaltensweisen (hochspringen, Arm heben, mit Stock auf Boden schlagen usw)
Die Rolle des SPIELENS bei der Einführung der Sprachspiele und die Voraussetzung des INTERESSES daran ist dabei hervorzuheben.

Samstag, April 27, 2013

ARTIKULATOREN

Der Ausdruck ist entnommen dem Beitrag VIER STUFEN DER SPRACHEINFÜHRUNG. Überlegungen zum gemeinsamen Fundierungsstück der Sprachtheorie/Handlungstheorie in: Mittelstraß/Riedel (Hg): Vernünftiges Denken, Berlin / NY 1978. Dort wird „(unter Bezug auf jüngere Überlegungen von Kuno Lorenz) ein Versuch der Reformulierung des Anfangsstücks der konstruktivistischen Sprachhandlungstheorie unternommen“ S.73f. „Der konsequent pragmatische Ansatz löst zunächst systematisch alle isolierten, selbständig scheinenden Gegenstände der Rede … auf in einen allumfassenden Handlungsbrei. Zu den Handlungen in diesem umfassendsten Sinn gehören insbesondere auch die Handelnden selbst, ihre Handlungspartner, - objekte und – umstände. Handelnde und Handlungsobjekte sind als isolierte Gegenstände der Rede in diesem allesumfassenden Handlungseintopf noch nicht lokalisiert und als distinkte ausgegliedert. Es soll vielmehr im folgenden erst darum gehen, aus einem zu erarbeitenden Verständnis von Handlungen im umfassendsten Sinn das eingegrenzte Verständnis von Handlungen im engeren Sinn und von weiteren Gegenständen der Rede zu gewinnen … am Anfang des systematischen Aufbaus (kann es) keine außerhalb des `Bereichs der Handlungen´ liegenden Gegenstandsbereiche geben“. S.75

Das Lehren und Lernen soll sich nicht nur auf eine Handlungsweise beziehen, neben stanzen soll putzen gelernt werden und abschleifen überstehender Ränder der gestanzten Löcher, wo es nötig ist. Die drei artikulierten Handlungen STANZEN, PUTZEN, ABSCHLEIFEN bilden hier einen Weltausschnitt. Zu diesem Weltausschnitt gehören die Materialien, Maschinen, Gebäude, (ihr Ort und die Leute) A und B. Aber sie alle treten nur auf als ungeschiedener Teil der umfassenden Handlungen STANZEN – PUTZEN – ABSCHLEIFEN.“ S. 78

A spricht „Putzen!“ und B soll PUTZEN ausführen, dann A macht PUTZEN vor, ohne es zu artikulieren, und B soll „Putzen“ sagen. In diesen Lernproben ist weger das Ausführen des Tataspekts vorsprachliches Handeln, noch ist das Ausführen des Sprachaspekts (Sprechen) bloßes Aussprechen einer bedeutungslosen Lautkette...
Auf der Ebene der sprachphilosophischen Reflexion sollen die gelernten Sprachbrocken >Artikulatoren< heißen.“ S. 79

Freitag, April 12, 2013

Stream Djindjic KN 2013

http://streaming.uni-konstanz.de/talks-events/djindjic-gedenktag-2013/

Eine Vorführung in der Uni Konstanz findet am 6.5. um 19 h in A 702 statt,
begleitet von einer Diskussion mit dem Produzenten Sodemann.

Dienstag, April 02, 2013

Philosophische Woche

LEBENSkunst in Ost und West : Zoran und Wilhelm 8. - 12. 4. 2013 Roth, UK Philosophie

Ich möchte an den Beginn dieser Philosophischen Woche an der Uni - eine andere findet stets in der Woche vor Ostern in Istrien statt – eine Passage stellen aus unserem westlichen Kursbuch MIT SICH SELBST BEFREUNDET SEIN , erschienen 2004 in Suhrkamps BIBLIOTHEK DER LEBENSKUNST. 
/Es ist an jeder Stelle möglich , den Versuch zu machen, das Zuhören durch Zwischenrede aufzulockern.../
„ … das ist das Verblüffende an Kindern: dass sie offenkundig über sehr viel Lebenskunst verfügen.“ Wenn also jemand wissen will, was denn >Lebenskunst< ist, was der Ausdruck bedeutet, wie der Terminus eingeführt werden kann, so schaue sie oder er den Kindern zu?
( Dies sollte berücksichtigen, wer sich mit dem Thema PHILOSOPHIEREN mit Kids -PmK- beschäfftigt, Einladung hierzu , in einer Woche vor dem Wintersemester, 7. OKT ...)

„ … geradezu mysteriös ist, dass nahezu alle Lebenskunst mit dem Erwachsenwerden vergessen wird und nur mühsam … wieder zu erlernen ist.“
Ließe sich das auch auf Kollektive – unser Beispiel: Jugoslawien – anwenden?

Quelle:Vom Kindsein und vom Älterwerden.
Über Anfang und Ende der Lebenskunst p. 383
Wilhelm Schmid, Mit sich selbst befreundet sein / Schlusskapitel

Es liegt nun an uns, ob wir den Gedanken von Wilhelm noch soweit nachgehen, bis wir den Eindruck haben, dass ein erstes Verständnis von >Lebenskunst< sich in unserer Gesprächsgruppe ausgebreitet hat. Dann machen wir den Sprung zum Gedenkprogramm für Zoran.

Die Texte von Ernst und von Ivo hat mir Rada freundlicherweise zur Verfügung gestellt und sie stehen unter: LEBENSkunst in Ost und West (Roth) in ILIAS.

Montag, März 18, 2013

zeitgenössisch laut denken

Wien 2013



"Herrschaft steht grundsätztlich nie für sich als pures Willensverhältnis, sondern ist immer Ausdruck eines übergreifenden, dem Willen vorgelagerten Fetisch-Verhältnisses" (Robert Kurz)
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   Nikola Winter Daraus schließt Robert Kurz :
   "Die einfache, aber schwer zu erfüllende Aufgabe besteht darin, dass die Menschen lernen, ihren eigenen "Stoffwechselprozess mit der Natur" und ihre eigenen Beziehungen *untereinander bewusst* ... zu vollziehen statt unter dem Diktat eines blindern, verselbständigten, inhaltsfremden und realmetaphysischen Regelsystems." (S.72)
   33 minutes ago · Like

   Nikola Winter Interessant in diesem Kapitel ("Vorkapitalistische Fetischverhältnisse") ist, dass Kurz Religion als "Produktionsverhältnis" bezeichnet (er bezieht sich dabei auf die von Marx formulierte Analogie zwischen religiösen Formen und Warenform):
   "Somit könnte an die Analogie in der Weise verstehen, dass Religion und Warenform als zwei verschiedene Formen des von Marx benannten `Fetischismus´ zu bestimmen wären. ... Sobald man aber die historische Dimension einbezieht, erweist es sich, dass die vermeintlichen `religiösen Nebelwelten´ der Vorgeschichte ... durchaus reale Verhältnisse konstituierten, also die jeweilige Reproduktion des irdischen und menschlichen Lebens und seiner sozialen Zusammenhänge formten.
   Erst in der Moderne weist die Religion Züge eines bloß ideologischen Musters auf; sie ist also nicht verschwunden, aber in etwas anderes verwandelt worden, indem sie ihre reproduktive und konstitutive Wesensbestimmung für die soziale und materielle Praxis verlor." (S. 70, 71)
   30 minutes ago · Like

   Nikola Winter Der Unterschied zwischen diesen Fetischverhältnissen (kurz gesagt: Gott und Wert) ist laut Kurz, dass Gott *"transzendent"* und die Herrschaftsform eine *personale* und die Verpflichtungsverhältnisse "`individueller´ als die modernen " sind (s. 84) ist, während der Wert *transzendental* (im Unterschied zu transzendent, S.74), das moderne Herrschaftsverhältnis *verdinglicht* und die modernen Verpflichtungsverhältnisse die Form des modernen Rechtsverhältnisses angenommen haben, das "zum ersten Mal eine `abstrakte Individualität´ überhaupt hervorbringt, die jedoch die wirklichen Personen oder einzelnen sozialen Zusammenhänge ihrer konkreten Eigenart beraubt und sie eben zu bloßen `Exemplaren´der verdinglicheten Selbstzweckbewegungen stempelt" (S.84)
   28 minutes ago · Like

   Nikola Winter Aber Kurz warnt davor, "das agrarische `persönliche Herrschaftsverhältnis´ ... in eines moderner Interessen-Subjektivität" zu übersertzen (S.77):  "In allen diesen Epochen folgen die wie immer verfassten "persönlichen Abhängigkeitsverhältnisse" keineswegs aus einem persönlichen oder im modernen Sinne `subjektiven´ Ausbeutungs- bzw. Interessenkalkül, sondern aus den personalen statt dinglichen Fetischverhältnissen, die ebenso wenig unmittelbare Willensverhältnisse sind. (S. 82)
   27 minutes ago · Like

   Nikola Winter Noch zum Begriff "transzendental" – da lässt sich wieder ein Bogen zur Phänomenologie des Geldes von Karl-Heinz Brodbeck schlagen: Wenn ich Kurz richtig verstehe, kann man das Geld mit der Phänomenologie allein nicht verstehen, weil es eben doch mehr ist als nur eine Denkform.
   Das hast Du, Franz, wahrscheinlich gemeint, wie Du geschrieben hast, dass "Geld als Denkform"keine ausreichende Erklärung ist, weil "er (K.H. Brodbeck) es ja selbst in seiner Tasche" hat.
   24 minutes ago · Like

   Nikola Winter "Auch der abstrakte Wert als gesellschaftliches Prinzip des modernen Fetischsystems ist nun zwar, wie Marx gezeigt hat, empirisch nirgendwo als solcher zu erfassen und enthält insofern ein _transzendentes_ Moment.
   Er ist aber dennoch eine Realabstraktion, die nicht nur im menschlichen Geist existiert, sondern eben in der Form des Geldes auch empirisch-leibhaftig in der Welt erscheint; und zwar durchaus als verselbständigte, prozessierende Macht, deren Charakter als menschliches Artefakt dabei verschwindet, weil sie eben nicht bloß symbolische Darstellung ist, sondern direkt sichtbare und fühlbar eingreifende, wenn auch unpersönliche Instanz.
   Das macht die _`transzendentale´_ Qualität aus: Es handelt sich um eine paradoxale `immanente Transzendenz´, ein empirisch-sinnlich erscheinendes und selbständig agierendes abstraktes, realmetaphysisches Prinzip, das keiner besonderen `Umsetzung´ mehr bedarf, sondern diese schon selber in seiner realen Erscheinung liefert." (S. 75)
   21 minutes ago · Like

   Nikola Winter Kann ich das Geld besser begreifen, wenn ich mich wie Kurz vom "Henne – Ei" Problem (was war zuerst: Wert oder Geld? das Denken in Geldbegriffen oder Geld?) abwende (das macht Kurz, indem er Kategorien nicht als absolut versteht, sondern sie immer auf ihren jeweiligen historischen Kontext bezieht – "was fehlt ist die Dimensionierung des Logischen durch das ... Real-Historische" S.55) und statt dessen lauter "paradoxale" Wortmonster (Realabstraktion, immanente Transzendenz, realmetaphysisch) zur Beschreibung verwende?

   19 minutes ago · Like
   Franz Nahrada: Exakt das habe ich gemeint. Geld ist allerdings auch nicht Natur oder ein technischer Naturgegenstand. Seine Gebrauchswerteigenschaften erhält es nicht durch seine biologischen oder physikalischen Merkmale, sondern - da hat Karl-Heinz Brodbeck recht, durch einen gesellschaftlichen Prozess. Marx warnt aber: "Sie haben gehandelt, bevor sie gedacht haben". Der Prozess wird mikrologisch in der Wertformanalyse nachvollzogen. das Geld "fällt" sozusagen in die unbewusste Lücke die der unmögliche Anspruch der allgemeinen Wertform hinterlässt. Die "Geltung" des Geldes fällt nicht vom Himmel, sie ist selbst ein praktischer Zwang, den die Aktzeure aufeinnander ausüben. Bildlich: Du kommst zum Marktplatz und siehst was als Tauschmittel gilt. Die Geltung entspringt nicht Deinem Denken.
   6 minutes ago · Edited · Like

   Franz Nahrada Es ist also notwendig, die Trennung von indivdiuellem und objektivem Geist einzuführen. Damit verlässt Du die Phänomenologie oder das Reich des subjektiven Geistes. Aber erst Mike Roth hat das wirklich zufriedenstellend thematisiert, wenn ich Dich nochmal dringlich auf das Problem der Darstellungsvoraussetzungen hinweisen darf, dass das "spekulative" Denken zum "phänomenologischen" zurückkehren MUSS. Ja das ist für mich die zentrale Auflösung

Mittwoch, März 13, 2013

Nationalist Vucic – autoritär und trotzdem beliebt

Seit sieben Monaten ist nun eine nationalistische Regierung am Werk. Sie gebärdet sich so autoritär wie einst Milosevic. Dessen ehemaliger Informationsminister Aleksandar Vucic ist heute der eigentlich starke Mann in Serbien. Als Vizeministerpräsident, Verteidigungsminister und oberster Korruptionsbekämpfer gibt er Verhaftungen bekannt, als ob er der Staatsanwalt wäre.
Vucic untergräbt laufend die schwach ausgeprägten staatlichen Institutionen, stellt beispielsweise die Unabhängigkeit der Justiz immer wieder in Frage. Dieser autoritäre Stil vertrage sich nicht mit der Demokratie, fügt  Oppositionspolitiker Korac hinzu.
Widerstand regt sich in Serbien aber nicht. Im Gegenteil: Vucic ist in der Bevölkerung sehr beliebt. Die Demokratie in Serbien sei tatsächlich in Gefahr und die Gesellschaft gelähmt, lautet die erschreckende Analyse des Verlegers Dejan Ilic.

Mit dem Erbe von Djindjic

Und die Ironie der Geschichte: Die ehemaligen Kriegstreiber geben sich nun geläutert - und haben in vielen Punkten eine politische Kehrtwende vollzogen. Unter dem Druck der EU handeln sie mit der kosovo-albanischen Regierung Kompromisse aus für eine bessere Nachbarschaft. Und sie treiben Serbiens EU-Beitritt voran. Denn sie wissen, dass Serbien keine andere Wahl hat. Die Wirtschaft des Landes ist auf die Gelder aus dem Ausland angewiesen. Damit setzen sie aber letztlich in den Grundzügen die Politik von Zoran Djindjic um.
www.srf.ch/news
(Dienstag, 12. März 2013, 19:20 Uhr, aktualisiert um 19:30 Uhr Walter Müller, Belgrad)

Dienstag, März 12, 2013

1966 ff in Neu-Belgrad

Novi Beograd (kyrillisch Нови Београд, deutsche Entsprechung „Neu-Belgrad“) ist ein Stadtbezirk von Belgrad. Mit rund 390.000 Einwohnern und einer Fläche von 41 km² ist er auch der größte Stadtbezirk Serbiens.
Genex-Turm, markantestes Wahrzeichen von Novi Beograd
1923 wurde der Plan gefasst, Belgrad auf die linke Uferseite der Save zu erweitern. Doch wurde erst am 11. April 1948 (unter Tito) der Grundstein für die Erweiterung gelegt. Aufgebaut wurde der Stadtteil durch die jugoslawischen Arbeitsbrigaden. (wiki)
Neu-Belgrad ist ein Schmelztiegel mit hohem Anteil an Zugezogenen und vielen Bildungs- und Kultureinrichtungen. Ein Teil davon ist die „Studentenstadt“. Es herrscht ein anregendes, Neuem und Neuen aufgeschlossenes Klima.
Zoran Djindjic notiert in seinem kurzen tabellarischen Lebenslauf 1978:
Ausbildung
1957 -1965 Grundschule in Travnik
1966 – 1970 Gimnasium in Belgrad
Die Familie kommt durch Arbeitsplatzwechsel des Vaters aus der Provinz in die Hauptstadt. Der 14 jährige Zoran ergreift die neuen sich ihm hier bietenden Möglichkeiten und integriert sich schnell.
Als Stadtbezirk Belgrads wurde Novi Beograd 1952 eingemeindet. Die Verbindung über die Save zum Stadtzentrum von Belgrad erfolgt über zwei Eisenbahn- und vier Straßenbrücken, von denen die Gazela und die Brankov most die wichtigsten sind.
In der ersten Welle der jugoslawischen Studentenbewegung spielt Neu-Belgrad eine wichtige Rolle.
Zoran wird hiervon atmosphärisch schon etwas mitbekommen haben. Ein 4 Jahre Älterer berichtet:



Dragomir Olujić: »Unsere Bewegung war pro-jugoslawisch«
Dragomir Olujić zählte zur Kerngruppe der Protagonisten der jugoslawischen Studentenbewegung. Er wurde 1948 in der Vojvodina geboren. Olujić begann 1967 in Belgrad Politische Wissenschaften zu studieren. Nach den Protesten im Juni 1968 engagierte er sich in der studentischen Neuen Linken und wurde dabei mehrmals verhaftet. In den späten 1980er  und während der 1990er Jahre engagierte sich Olujić in der antinationalistischen Opposition gegen den Krieg. Heute lebt er als freier Journalist in Belgrad.
Das Interview wurde am 22. 6. 2007 in Belgrad von Boris Kanzleiter für grundrisse (Wien) geführt.

Was ist am 2. Juni 1968 genau passiert, als der Protest an der Belgrader Universität ausbrach?
Ganz in der Nähe der großen Studentenwohnheimanlage in Novi Beograd, der so genannten Studentenstadt (Studentski grad), war damals eine Jugendarbeitsbrigade untergebracht, die dort am Bau der Autobahn Belgrad – Zagreb arbeitete. In diesen Tagen wurde die so genannte »Karawane der Freundschaft« vorbereitet. Das war eine Musikveranstaltung, bei der verschiedene Sänger auftraten. Das Konzert tourte durch ganz Jugoslawien. Die Organisatoren der »Karawane der Freundschaft« hatten für den Abend des 2. Juni ein Konzert in der Studentenstadt geplant, bei dem sich Studenten und die Mitglieder der Jugendbrigade gemeinsam vergnügen sollten. Aber dazu sollte es nicht kommen. Der Wetterbericht hatte für den Abend Regen angekündigt. Die Organisatoren haben das Konzert in den Kinosaal der »Arbeiteruniversität« verlegt, die sich ganz in der Nähe befand. Aber dort hatten viel weniger Leute Platz. Die Gratiskarten wurden nur an die Mitglieder der Arbeitsbrigade verteilt. Die Studenten wurden nicht über die Änderung des Programms informiert. Als am Abend viel mehr Leute auf das Konzert wollten als dort Platz war, begann am Eingang des Kinosaales eine Schlägerei. Eine oder zwei Polizeipatrouillen kamen. Aber sie konnten das Handgemenge nicht beenden. Ganz im Gegenteil: die Rauferei wurde immer heftiger. Mittlerweile ging es gar nicht mehr um das Konzert. Das Problem war jetzt, dass die Polizei brutal auf die Studenten einschlug, ohne irgendwelche Unterschiede zu machen. Das wurde auch im Radio der Studentenstadt bekannt gegeben. Die Leute waren empört. Immer mehr Studenten gingen auf die Straße. Ein mittlerweile angerückter Wasserwerfer der Polizei wurde gekidnappt. Die Polizei zog sich etwas zurück und positionierte sich an einer Bahnunterführung, wo sie weiter verstärkt wurde. Diese Unterführung war das Nadelöhr durch das man gehen musste, wenn man in Richtung Innenstadt wollte. Als die Studenten dort ankamen, griff die Polizei erneut sehr brutal mit Schlagstöcken an. Daraufhin zogen wir uns um etwa ein Uhr oder halb zwei nachts in die Studentenstadt zurück und begannen damit, Versammlungen abzuhalten, welche bis zum frühen Morgen dauerten.
Auf diesen spontanen Versammlungen entwarfen wir unsere ersten Forderungskataloge, das so genannte »Drei plus Vier Programm« oder »Proglas« (Aufruf). Eine Forderung war natürlich, dass sich die Polizei zurückziehen soll und wir friedlich in der Innenstadt demonstrieren können. Wir wollten vor dem Parlament eine Stellungnahme der Regierung zum brutalen Polizeieinsatz fordern. Am Vormittag des 3. Juni machten wir dann tatsächlich den zweiten Versuch einer Demonstration in der Innenstadt. Aber an der Bahnunterführung waren jetzt massive Polizeieinheiten stationiert. Sie standen so dicht, dass keine Nadel auf den Boden hätte fallen können, wie man so schön sagt. Dort war auch Veljko Vlahović, einer der führenden Parteiideologen in dieser Zeit. Er genoss auch unter den Studenten großes Ansehen, hatte er doch als Internationalist im Spanischen Bürgerkrieg gekämpft. Während des Zweiten Weltkriegs war er Chef des »Radio Jugoslawien«, das von Moskau aus in das von Deutschen besetzte Jugoslawien sendete. Vlahović war ein Mythos. Neben Vlahović war auch Miloš Minić dort, einer der führenden serbischen Politiker der Zeit. Neben ihnen standen auch noch der Bürgermeister Branko Pesić sowie andere Politiker. Mit diesen Funktionären begannen die Sprecher der Demonstration zu verhandeln. Auf Seiten der Studenten führte Vladimir Mijanović das Wort. Ein junger und militanter Typ aus der Herzegowina. Er hatte alle diese harten Eigenschaften, welche mit den Bewohnern dieses Landstriches verbunden werden. Die Politiker boten uns an, dass wir eine Delegation in das Parlament schicken könnten. Aber damit hatten wir schon Erfahrung. Eine solche Delegation würde ein paar Stunden lang von einem Büro ins nächste geführt und dort von drittklassigen Funktionären abgespeist werden. Am Ende des Tages wäre dann praktisch nichts passiert. Die Delegation der Studenten insistierte daher auf die Demonstration. Und wieder war die Reaktion der Polizei ein brutaler Übergriff. Die Polizisten schlugen einfach auf alle ein, die sie erwischen konnten. Selbst Miloš Minić wurde verprügelt, als er sich schützend vor eine junge Frau stellte. Viele Polizisten waren aus der Provinz herangekarrt worden und kannten die Politiker nicht. Minić wurde so zum »Kollateralschaden«, wie man das heute wohl nennen würde.
In der Zwischenzeit hatten sich aber auch an den Fakultäten in der Innenstadt viele Studenten versammelt. Ein Streik mit der Dauer von sieben Tagen wurde proklamiert. Diese zeitliche Beschränkung haben wir ganz bewusst vorgenommen. Wir hatten ja schon gewisse Erfahrungen, und vor allem Vladimir Mijanović war ein geborener Organisator, der wusste, dass wir die Energie, welche der Streik erforderte, nicht auf lange Dauer aufbringen konnten. An jeder Fakultät wurden Aktionsausschüsse gebildet. Aber das Zentrum des Streiks war an der Philosophischen Fakultät. Rund um diese Fakultät mit ihrem wunderschönen Innenhof lagen noch eine Reihe anderer Fakultäten. Von der Philosophischen Fakultät gingen die Impulse auf die anderen Fakultäten aus.